Herz*Hirn*Foto #02
Wert, Schatz & Schätzung!

Wie entsteht das besondere Menschenfoto?picout-herz-hirn-foto-02_01
Die tollste Lampe aufdrehen, die schärfste Linse anschrauben, die letzten Pixel rausquetschen und alles ist gut? Tatsächlich?

Licht, Objektiv und Kamera sind für den Fotografen das, was der Topf für den Suppenkoch ist. Kein Bild ohne diese Werkzeuge, aber dennoch sind sie nichts weiter als eine technische Basis.
Das Herz des guten Bildes wird vom Zusammentreffen zweier Menschen bestimmt; einem vor und einem hinter der Kamera, einem Subjekt und einem Objekt die einander brauchen wie einen Bissen Brot.

Im Schnitt sind wohl die wenigsten Kunden von Menschenfotografen mit einem überdurchschnittlichen Selbstwert hinsichtlich ihres Äußeren ausgestattet, leider.
Und wenn es dann – dem Plastikmenschenbombardement in den Werbungen dieser Welt zum trotz – dennoch jemand schafft, den „Ich-bin-nicht-schön-genug-Gedanken“ beiseite zu legen und einen Fotografen zu engagieren, sollten dessen Fähigkeiten das Finden des Auslöseknopfs deutlich übersteigen.

Hinter der Kamera sollte das Sehen in ein Erkennen verwandelt werden; sollte sich der Fotograf genauso weit öffnen, wie er es von dem Menschen vor der Kamera erwartet, denn wir sind viel mehr als intelligente Zweibeiner aus Fleisch und Blut. In uns lebt ein ganzes Universum aus Gefühlen, Wünschen und Leidenschaften. Wir alle wollen geliebt, gesehen und in unserem Wert wahrgenommen  werden, das ist die Konstante unserer Spezies. Die Seele kann nicht fotografiert, aber erkannt werden. Und genau da liegt der große, riesige Unterschied.

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Immer dann, wenn mir dieser Blick auf die Seele gelingt, liegt ein Universum vor mir. Dann ist mir der Mensch vor der Kamera im allerpositivsten Sinne ausgeliefert, genauso wie ich ihm ausgeliefert bin. Nur auf diesem dünnen Eis gelingen Bilder, die dich fesseln, dich nicht schlafen lassen, dich immer wieder in ihren Bann ziehen.

Das Wesentliche ist, frei nacht Saint-Exupery, zwar für die Augen unsichtbar, aber wenn das Herz die Kontrolle über die Augen übernimmt, ändert sich die Perspektive und die Art, wie man die Kamera führt. Dann ändert sich der Fotograf und mit ihm das Model.

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In den Suppentopf des guten Menschenfotografen gehören aus meiner Sicht: Respekt, Vertrauen, Wertschätzung. Genau so erlebt in dem Shooting, dass die vorliegenden Bilder zum Ergebnis hatte.

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Diese junge Frau ist mit dem Wunsch, einmal in ihrem Leben Aktfotos machen zu wollen, zu uns (martinundsilvia.at) gekommen. Sie war wahnsinnig nervös, auf ihren Handflächen bildete sich kalter Schweiß und ein kaum wahrnehmbares Zittern lag in der Stimme.

In einem kurzen Vorgespräch sprachen wir über unsere jeweiligen Vorstellungen und haben dann kurzerhand beschlossen, sie wieder loszulassen. Wir haben uns darauf geeinigt, das anzunehmen was kommt und alles auszuprobieren, was die Inspiration des Augenblicks uns schenkt.
Selbstverständlich immer mit großem Respekt vor diesem mutigen Menschen.

Meine Arbeitsweise bei Aktshootings ist sehr klar; ich berühre mein Model niemals, jedes Stopp wird sofort respektiert und ich versuche, den nackten Menschen möglichst wenig anzuschauen, sondern nur durch die Kamera zu betrachten. Es soll auf keinen Fall der Eindruck entstehen, „begafft“ zu werden. Entkleidete Körper hab ich schon genug gesehen – die Nacktheit an sich ist nicht das Besondere, doch mit einer puren, unverhüllten Erscheinung vor der Kamera fallen manchmal auch die Hüllen im übertragenen Sinn.

Solche Situationen sind wahre Schätze von unermesslichem Wert. Und genau diese Wertschätzung, die der Fotograf seinem Model schenkt, werden auch die daraus entstehenden Fotos erhalten. Scheint ein einfacher Trick zu sein, nicht?

Aber was ist mit der Wertschätzung, die der Fotograf SICH SELBST entgegenbringt; was ist mit dem Selbst-Wert?
Ohne sich selbst für ein einzigartiges Geschöpf zu halten, ist es auch nicht möglich, das Besondere in jemand anderem zu sehen. Und das Besondere zu sehen ist wohl die höchste Fotografentugend, oder?

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Text: m-art-in Arbeithuber
Fotostudio: martinundsilvia.at

Herz*Hirn*Foto #01
Die Inspiration der ersten Tage.

Herrlich.
Herrlich, wenn das Jahr mit einem kräftigen Frühstück und einem Spaziergang im Schnee beginnt. Es glitzert, es glänzt, die Luft ist wunderbar frisch und das eigentlich fahle Licht ist von einzelnen knackig-gelben Sonnenstrahlen durchwirkt. Was geht da in einem Fotografen vor, dessen Retuschierhand von der gerade erst hinter ihm liegenden Weihnachtsschlacht noch geschwollen ist?
Naja, die Pein wird von Zuckungen im Auslösefinger abgelöst und die gerade fantastische Stimmung möchte abgebildet werden.

picout-herz-hirn-foto-01_01Der Fotograf ist an diesem Tag aber nicht allein – nein, er wird von KollegInnen begleitet. Und die Gespräche kreisen wie so oft um die jüngere Vergangenheit und Zukunft des beruflichen Tuns. Dabei kommt ein interessanter Aspekt ans Tageslicht: Es fällt auf, dass es unter den Facebook-Profilbildern so manche gibt, die gut gelungen sind. Häufig witzig, noch häufiger skurril, manchmal auch richtig gut. Vermutlich hat dabei eine gehörige Portion Zufall Regie geführt und die Verursacher der Bilder haben mit professioneller Fotografie so viel zu tun, wie ein Vegetarier mit einem Schweinebraten.picout-herz-hirn-foto-01_02

Wie auch immer entstanden – Welche Rolle hat der Profifotograf in diesen Tagen, wenn doch auch eine witzige App, wildes Experimentieren und ein großer Batzen Zufall die Zutaten für manchmal geniale Bilder sein können?

Zuerst muss ich kurz erklären, was ich unter „gut“ im Zusammenhang mit einem Foto verstehe: Für mich ist ein Foto gut, wenn es meine Emotionen weckt. Wenn ich lachen oder nicht aufhören kann, ein Bild zu betrachten. Wenn ein Bild ein Geheimnis birgt, dass es niemals preisgeben möchte. Wenn mich ein Bild zu einem Blickwinkel verführt, den ich noch nie inne hatte. Dann ist es für mich „gut“. Technische Aspekte halte ich dabei für fast völlig unwichtig, Kamerafragen sowieso.picout-herz-hirn-foto-01_03

Was soll der Berufsfotograf machen, wenn nun jeder das „gute“ Bild schaffen kann? Welche Legitimation hat der Beruf dann noch?
Hier hilft ein Vergleich mit der Kunst: Was unterscheidet die Kritzeleien von Künstlern von den Kritzeleien „normaler“ Menschen, die sich das Etikett „Künstler“ nicht umhängen? Was machen wir mit Picassos Aussage, jeder könne ein Künstler sein?

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Für mich ganz klar: alles kreist um den Zufall, wie wir damit umgehen und wie wir uns selbst sehen. Letztlich braucht aus meiner Sicht jedes Bild mit Seele eine Prise Zufall, um richtig gut zu sein. Ich persönlich mache dann die besten Bilder, wenn mich ein innerer Drang erfüllt, „die gerade fantastische Stimmung abzubilden“. Diese scheinbar aus dem Nichts kommende intrinsische Motivation lässt meinen Auslösefinger zucken und dann will ich nur noch alles ausprobieren, um einzufangen, was diesem fantastischen Moment nahekommt. Auch mit viel Zufall. Auch mit Experimenten. Und die Art Kamera ist dabei sowieso egal, weil ich das Werkzeug der Inspiration bin.

Der Unterschied ist, wofür man lebt. Was einen erfüllt. Das ist es.

Licht, Luft & Inspiration wünscht m-art-in.

Fotografen Workflow optimieren

Der Status Quo:

Wenn Sie sich mit Themen wie Akt-, Glamour-, Familien, Kinder- oder Hochzeitsfotografie auseinandersetzen, dann sieht ihr Workflow zur Zeit vermutlich so aus:
(… aus einer aktuellen Umfrage unter Portraitfotografen) Weiterlesen

Dieter Stratmann

picout & people: Dieter Stratmann

Dieter Stratmann ist ein Förderer und Unterstützer der Portraitfotografie. 33 Jahre war er als leitender Mitarbeiter des Fotolabors allcop in Lindenberg tätig, wo er vielfältige Kontakte mit Menschen aus vielen hundert Portraitstudios knüpfen konnte. Er lernte dabei ihre Freuden und Nöte kennen, was Fotografinnen und Fotografen antreibt und was sie manchmal auch bremst.
1994 war er Mitbegründer des PROFI PORTRAIT CLUB, dem mehr als 130 Portraitstudios angeschlossen sind und den er seit Jahren leitet. Im Rahmen des PPC kann er auch in seinem (Un-) Ruhestand seiner ‚Lieblingsbeschäftigung’ Weiterlesen

Staffelpreise & Wirtschaft

Die von picout unterstützte Funktion der Staffelpreise ist eines der wichtigsten Merkmale der Preisbestimmung – ein wichtiger Bestandteil des Marketingmix. Diese Theorie wird von dem Marketingmanager Christian Homburg stark unterstützt. Er ist ein weltweit bekannter Experte für Marketing; seine Bücher werden als Primärliteratur für Marketing-Studenten an angesehenen Universitäten in Europa verwendet.

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Rechtliches zum Abwahlmodus

Wir wurden wiederholt mit rechtlicher Kritik an dem von Picout.com angebotenen Abwahlmodus konfrontiert.Warum dieser Abwahlmodus rechtlich unzulässig sein soll, wurde nicht konkretisiert. Dazu ist festzuhalten, dass die Abwahl von Leistungsteilen bei Online-Geschäften unter gewissen Voraussetzungen gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen kann (hierzu besteht insbesondere in Deutschland bereits Rechtsprechung) . Die Abwahl könnte zum Beispiel unzulässig sein, wenn ein Zusatzangebot wie zB. “Album für Ihre Bilder” abgewählt werden müsste. Dies wäre womöglich irreführend und könnte dem Kunden einen eigentlich unerwünschten Zusatzkauf unterschieben. 

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Gutes Verkaufen

Was ist eigentlich ein “guter” Verkäufer? Besteht der Erfolg im

  • “möglichst viel verkaufen” oder im
  • “das Richtige verkaufen”; und ist vielleicht auch beides möglich?

Geht´s um Weiterlesen

Staffeln setzen, MEHR verkaufen!

Das Verkaufen über gestaffelte Preise hat einen sehr eindeutigen Effekt: „Kauf mehr, zahl weniger“. Weniger für das einzelne Bild, aber MEHR UNTER DEM STRICH! Weiterlesen